Sardellen- und Sardinenbutter
Wir haben inzwischen tagtäglich mit Sardinen zu tun und das mit viel Freude. Sie ja vielleicht auch schon?
Als unkomplizierte und wandelbare Alltagsdelikatesse schätzen wir diese kleinen silbernen Wunder sehr. Obwohl sie natürlich auch als Puristen glänzen, lässt sich doch so viel damit anstellen! Einige Rezepte haben wir bereits ausprobiert und hier auch schon vorgestellt.
Wie verhält es sich aber mit der kleinen Schwester der Sardine, der Sardelle? Reicht unsere Fantasie über eine selbst belegte Sardellen-Pizza hinaus? Mais bien sur! Also los – und zwar frei nach dem Motto "Butter bei die Fische"!
Um es nicht zu kompliziert zu machen, habe ich ein Rezept herausgesucht, das im Handumdrehen gelingt und für das man noch nicht einmal viele Zutaten braucht: selbst gemachte Sardellenbutter.
Aus sardinophilem Interesse und von geschmacklicher Neugier getrieben habe ich beschlossen, ihr eine Sardinenbutter zur Seite zu stellen. Mal sehen, was besser schmeckt!
Oder sollte man Sardinen und Sardellen vielleicht doch besser eben so wenig vergleichen wie Äpfel und Birnen?! …
Numéro 1: die Sardellenbutter
Zutaten:
- 1 kleine Dose Sardellen (ca. 50g)
- 150g weiche gesalzene Rohmilchbutter
- 1 Schalotte, fein gehackt
- Petersilie, gehackt
- 1 Prise Piment d'Espelette
Numéro 2: die Sardinenbutter
Zutaten:
- 1 Dose Sardinen ohne Gräten in Olivenöl mit Zitrone, z.B. von La Belle-Iloise
- 100g gesalzene Rohmilchbutter
- 2 Prisen Algenblätter
Die Butter bei Zimmertemperatur weich werden lassen. Währenddessen die Sardinen abtropfen und mit einer Gabel zerdrücken, dann die zerdrückten Sardinen, die Algenblätter und die weiche Butter mit der Gabel zusammen kneten bis sich alle Zutaten gut verbunden haben.
Die fertige Butter in ein Schälchen geben und im Kühlschrank kalt stellen.
Das Fazit:
Beide Buttervarianten schmecken vorzüglich und sehr unterschiedlich und die gesalzene Rohmilchbutter bringt den charakteristischen Geschmack beider doch sehr charakterstarker Fische bestens zur Geltung:
Die Sardellenbutter hat durch das Pürieren eine sehr geschmeidig-cremige Konsistenz und lässt sich gut verstreichen. Ihr Geschmack ist intensiv: satt salzig, angenehm fischig und durch das Piment d'Espelette leicht pikant. Die Petersilie und Schalotte balancieren die aromatische Sardelle schön aus und verleihen dem Rezept eine fruchtige Note.
Das Zerdrücken mit der Gabel gibt der Sardinenbutter eine ebenfalls sehr angenehme fein faserige Struktur, die an Rillettes erinnert. Die kandierte Zitrone verleiht dem Rezept eine angenehme und geschmacklich höchst interessante Frische. Das Rezept besticht eindeutig durch seine Einfachheit und die Konzentration auf den Fisch. Zusätzliche Zutaten wie Petersilie oder Zwiebeln hätten den Geschmack nur verwässert.
Wir empfehlen, die Sardinen- und Sardellenbutter mit Kräckern oder auf geröstetem Brot zu genießen, oder auch zu warmen Kartoffeln und einem grünen Salat. Auf jeden Fall sollte es ein einfaches Essen sein, bei dem die Fischbutter die Hauptrolle spielen darf.
Dazu passt ein vollmundiger aber nicht zu schwerer Rotwein, wie zum Beispiel der Brouilly 2015 Georges Descombes. Das Bouquet ist zart und rein mit Aromen von Pflaumen und Himbeeren, die von Feuerstein-Noten ergänzt werden. Die besondere Frische und Frucht verzaubern einen augenblicklich! Im Mund entfalten sich saftige Aromen von reifen Früchten.
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Das Rezept für die Sardellenbutter ist von Barbara-jo McIntosh, das der Sardinenbutter von Sonia Ezgulan. Beide habe ich nach eigenem Gutdünken und Geschmack leicht abgewandelt. Vor allem mit dem Butter-Fisch-Verhältnis kann variiert werden und auch bei den Sardinen müssen Sie nicht welche mit Zitrone nehmen. Probieren Sie aus, was Ihnen schmeckt und teilen Sie Ihre schönsten Variationen mit uns. Schreiben Sie uns eine Mail!