Im Tal des Douro - Vom Fluss, den Bergen und seinen Weinen - Maître Philippe & Filles

Im Tal des Douro - Vom Fluss, den Bergen und seinen Weinen

Inara Muradowa

Brücke in Porto

Wir befinden uns im Norden, dem grünen Land Portugals. Da ist die Sonne nicht ganz so erbarmungslos wie im südlichen Teil des Landes und der gelegentliche Regen versorgt die Flora mit der wichtigen Feuchte.

Der glorreiche Douro Fluss formte hier eine der schönsten Landschaften der Iberischen Halbinsel, gar ganz Europas. Diese prachtvolle Region prahlt nur so mit ihren köstlichen Weinen und reizvollen kulinarischen Darbietungen.

Wie eine Schlange erstrecken sich die geschwungenen Weinberge durch das gesamte Tal in allen Höhen und Lagen und hinterlassen endlose Spuren von Weinterrassen, die seit über 2000 Jahren kultiviert werden.

An der spanischen Grenze erreicht das bergige Land sogar beachtliche Höhen, die in der kalten Jahreszeit für Wintersport genutzt werden. Hier wird der Natur ermöglicht sich frei zu entfalten, sodass inzwischen sogar Wölfe dort beheimatet sind.

Im Herzen Spaniens, der Provinz Soria entspringt der Fluss um sich dann 897 Kilometer weit, ziemlich präzise von Ost nach West, durch Iberia zu schlängeln. Rund 140 Kilometer Luftlinie östlich der Stadt Porto, aus der der Portwein stammt, begeht der Douro portugiesisches Gebiet. Er schneidet ein atemberaubendes Tal in die Landschaft. Die steilen, jahrhundertealten Weinterrassen ruhen auf bis zu 700 Metern Höhe in schwarzem Schiefer.

Diese Meisterwerke gehen zurück auf die Arbeit von vielen Generationen und bringen den Wein hervor, durch den Portugal weltweit so geschätzt wird. Eine blumige Vielfalt umschließt die Häuser, die zusammen mit Feldern und Bäumen ebenfalls Platz auf den Bergen finden.

Flussaufwärts - Der Douro

Flussaufwärts - Der Douro - Maitre Philippe & Filles

Der Fluss ist das Wesensmerkmal der Region. Von der spanischen Grenze bis zum Atlantischen Ozean windet er sich vorbei an Weinproduzenten, den terrassenartigen Quintas wie eingeritzt in die Berge. Dank ihrer Schönheit gekoppelt mir der beeindruckenden Historie hat die Region den Status des UNESCO Weltkulturerbes erlangt.

Die Reise flussaufwärts ist eine der malerischsten Routen der Welt. Sobald der Frühling anbricht, drängen immer mehr Boote hinaus aufs Wasser, um die Zeit der kühlen Überwinterung aufzuholen.

Früher wurde der Douro genutzt, um Fässer aus den höhergelegenen Regionen zu den Portweinkellern nach Vila Nova de Gaia und Porto zu verschiffen. Doch Hinweise auf die Nutzung des Douro als Wasserweg reichen bis in die Zeit der römischen Besatzung zurück. Auch heute noch wird der Douro befahren, aber längst nicht mehr mit der gleichen Bedeutung wie zu unmotorisierten Zeiten.

Die drei Lagen des Douro Tals

Alto Douro (hoher Douro) ist die erste herkunftsgeschütze Weinbauregion der Welt. Nur hier darf der geschichtsträchtige Portwein hergestellt werden. Bereits 1756 hat der damalige Premierminister Marquês de Pombal das Gebiet kartographieren lassen und ihm per Gesetz eine Eingrenzung gegeben.

Er grenzte den Weinanbau auf die im Präkambrium entstandenen sehr schieferhaltigen Lagen der Douro Umgebung ein. Der Schieferboden wird auf beiden Seiten des Douro-Tals durch Granitadern durchzogen auch über die Landesgrenze bis nach Spanien hinaus.

Nicht nur der Portwein stammt aus dieser berühmten Region. In den 50er Jahren brachte das Portweinhaus Ferreira den Barca Velha heraus - ein Rotwein aus den Trauben der höheren Lagen des Douro Tals, die heutzutage zu den gefragtesten Lagen gehören.

Oft war die Bändigung dieser Lagen den Winzern nicht gelungen, doch immer mehr investierten in die nötige Ausrüstung und erlernten die Weinbautechnik unter diesen extremen geographischen und klimatischen Bedingungen. Seit 1979 gilt die Eingrenzung des Anbaugebiets nicht nur für den Portwein, sondern auch für Tischweine.

Die Douro Region genießt den höchsten Weinstandard DOC. Die steilen Lagen sind ausgesprochen schwierig zu bearbeiten und müssen per Hand geschnitten und geerntet werden. Zwar ist die Douro Region für ihre Weine inzwischen berühmt, doch ist es dennoch ein überraschend ruhiger und langsamer Ort mit einer sehr gastfreundlichen Kultur.

Das Tal lässt sich in drei Bereiche vom Westen nach Osten unterteilen in: Baixo Corgo, Cima Corgo und Douro-Superior.

Baixo Corgo

Baixo Corgo heißt aus dem Portugiesischen “unterhalb vom Corgo” und ist die Subregion mit dem mildesten Klima und dem höchsten Niederschlag des Douro Tals. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, die Temperaturunterschiede sind gering.

Baixo Corgo stellt den westlichen Teil des Douro Tals dar und reicht von der Stadt Peso da Régua bis zum Fluss Corgo. Die Region beherbergt 14.000 Hektar Weinkulturen, die 50% Rebfläche des gesamten Douro Terrains ausmachen.

Obwohl Baixo Corgo die allererste Subregion war, die bepflanzt wurde, wird der hier produzierte Wein im Vergleich zu den beiden anderen als qualitativ niedriger eingestuft.

Cima Corgo

Der Name dieser Teilregion bedeutet “oberhalb vom Corgo” und ist mit 19.000 Hektar der größte Teilbereich des Weinbaugebiets am Douro. Die Region ist zentriert um das Dörfchen Pinhão, wo sich die meisten Quintas (=Weingüter) befinden.

Das Klima am Cima Corgo ist sehr trocken und heiß. Die Landschaft ist eher karg, überaus steil und felsig. 40% der Gesamtproduktion der Douro Anbauregion findet hier statt.

Douro-Superior oder Douro-Corgo

Der “obere Douro” ist die heißeste und trockenste Subregion des Weinanbaus im Norden und reicht bis zur spanischen Grenze. Douro-Superior beherbergt 8.700 Hektar Weinland und ist die Quelle für viele qualitativ hochwertige Weine.

Der Douro-Superior ist von den drei Douro Regionen der am wenigsten zugängliche Bereich. Da er der jüngste der drei ist und noch sehr wild, befindet er sich immer noch in einer Wachstumsphase.

Die Trauben des Douro

Die Trauben des Douro - Maitre Philippe & Filles

Das Douro Tal ist eines der schönsten Regionen in Portugal, bekannt für sein terrassenartiges Weinland, das seit Generationen überliefert und übernommen wurde sowie der “Goldene Fluss”, der die steilen Hügel schmückt.

Weingüter, die auf dem Schiefer gepflanzt wurden, werden meist für die Produktion des Portweins verwendet, wogegen das granitbasierte Land für die Produktion des Tafelweins verwendet wird.

Inzwischen gibt es über 40 autochthone Rebsorten im Douro. Die wohl wichtigsten sind dabei die Roten: Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz (=Tempranillo), Bastardo, Tinta Amarela, Tinto Cão, Tinta Barroca und Castelão. Und die Weißen: Viosinho, Donzelinho branco, Gouveio, Rabigato und Malvasia Fina.

Eine lange Zeit wurden die vielen unterschiedlichen Trauben im Douro nicht identifiziert und kaum studiert. Gemischte Plantagen waren die Norm und die meisten Weingutsbesitzer wussten selbst nicht was sie pflanzten.

Das änderte sich in den 70er Jahren. Damals wurden die Trauben Touriga Nacional, Tinta Roriz, Tinto Cão und Tinta Barroca als die wesentlichsten dunkelroten Trauben bestimmt.

Damit startete eine neue Bewegung im Douro, die Qualitätsweine hervorbrachte und außerdem den Fokus auf bestimmte Reben gesetzt hat. Einige Weinbauern verlagerten nun ihre Konzentration auf eine bestimmte Traube, statt auf mehrere und konnten die Qualität der jeweiligen Trauben noch mehr steigern. Natürlich existieren die alten Weingüter mit den gemischten Rebsorten immer noch und werden es noch lange sein.

Und vom Douro geht es jetzt zum Minho in die grüne Seele Portugals, die Vinho Verde.


Über die Autorin

Inara Muradowa, SEO-Experte, Corporate Blogger, Shopify Partner - inara schreibt

Inara Muradowa ist SEO-Expertin und Corporate Blogger. Neben technischer Suchmaschinenoptimierung und SEO-Beratung steht sie Unternehmen mit Konzeption und Verfassen von professionellen Blogposts tatkräftig zur Seite.


Eine Auswahl unserer Weine aus dem Douro - Portugal

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