Le Pet Nat. Ein Schaumwein in aller Munde. - Maître Philippe & Filles

Le Pet Nat. Ein Schaumwein in aller Munde.

Philippe Causse

Le Pet Nat, was ist das eigentlich?

Pet Nat ist eine Abkürzung – im Ganzen lautet die Bezeichnung “Pétillant Naturel”, was Französisch ist und so viel bedeutet wie “natürlicher Schaumwein”. Das sagt aber keiner, denn "Pet Nat" klingt einfach cooler.
So ein natürlicher Schaumwein ist nicht geschwefelt und somit ein bisschen unberechenbar. Und es ist die Erfindung einiger durchgeknallter französischer Winzer, die vor Jahren im Zuge der Bewegung der Vins Naturels, damit weltberühmt wurden.

Wie macht man einen Pet Nat?

Der natürliche Zucker, der im Traubenmost enthalten ist, möchte sich mit Hilfe der natürlichen Hefen in Alkohol verwandeln. Dabei entsteht auf natürliche Weise CO2 (Kohlensäure).
Für den Pet Nat füllt der verrückte Winzer den Traubenmost während der natürlichen Gärung in eine Flasche, die dann mit einem Kronkorken verschlossen wird. Dabei achtet er darauf, dass der Most einen Restzucker-Anteil von 20 bis 30 g pro Liter hat. Nun arbeitet (gärt) der Traubenmost in der Flasche weiter, wobei viel Druck entsteht, da die Gärkohlensäure nicht mehr entweichen kann. Stattdessen verbindet sie sich mit dem Wein, so dass auf natürliche Art ein Schaumwein entsteht. Der Pet Nat.

Da der verrückte Winzer natürlich weiss, dass bei 4 Gramm natürlichem Zucker im Most genau ein Bar Überdruck entsteht, kann er sich ausrechnen, dass er nach etwa neun Monaten – das ist die Zeit, die die Hefe braucht, um den Zucker zu verdauen – etwa fünf bis sieben Bar Druck in der Flasche haben wird. Das ist vergleichbar mit dem Druck im Champagner, der allerdings manchmal mehrere Jahre braucht, um so viel Druck aufzubauen. Dafür ist die Champagner-Mousse viel feiner, denn sie hatte ja viel mehr Zeit, die Kohlensäure in der Flüssigkeit (dem Wein) zu binden.

Ein Pet Nat kann wild und ungestüm sein und ist außerdem oft trüb. Wenn man die Flasche öffnet, entlädt sich der Druck auch gern schlagartig und nimmt dabei eventuell einen Teil des Weines mit, sehr zum Leidwesen der öffnenden Person. Um das zu verhindern, degorgieren einige der verrückten Winzer den Pet Nat. Das kennt man schon vom Champagner. Beim Degorgieren wird die Gärhefe entfernt und die Flasche wieder aufgefüllt, oftmals mit dem gleichen trockenen Wein – der sogenannten "Versand-Dosage". Da diese keinen Zucker enthält, spricht man hier auch von „zero Dosage“. So ein Wein kann dann als Brut Nature deklariert werden. Tatsächlich sind die meisten Pet Nats Brut Nature, denn nur wenigen wird Zucker und manchmal auch etwas Schwefel zugeben. Generell sind sie aber ohne Schwefelzusatz, weil die entstandene Kohlensäure den Wein auf natürliche Weise schützt und man deshalb auf den Zusatz verzichten kann.

Pet Nats sind schnell zu einem Modephänomen geworden, haben sich inzwischen aber etabliert und sind heute aus der Weinszene nicht mehr wegzudenken.

Welche Rebsorten eignen sich für Pet Nat?

Man kann Pet Nats aus allen Traubensorten herstellen: Baga, Chardonnay, Loureiro, Alvarihno, Pinot, Riesling etc.

Einen weiteren interessanten Artikel, der das Thema aus österreichischer Perspektive beleuchtet, finden Sie auf dem Blog von Juliane Fischer.

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Pet Nat bei Maître Philippe & Filles.

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